Um 8 Uhr trafen wir am Banhof in Chiang Mai an. Die ersten Eindruecke waren durchweg sehr positiv. Als wir aus dem Bahnhof nach draussen traten, wehte uns ein kuehler Windstoss entgegen. Der Bahnhof an sich ein huebsches kleines Gebaeude mit einem unnuetzen Turm an der Seite.
Zum Fruehstueck fuhren wir mit den Bussen zu dem "Girl Guides Center". So ganz hab ich auch nicht verstanden, was dort alles gemacht wird. Egal, wir bekamen zumindest ein sehr leckeres Fruehstueck. Danach teilten wir die Schueler in zwei Gruppen auf. Beide hatten ein unterschiedliches Programm, jedoch mit den gleichen Aktivitaeten und Sehenswuerdigkeiten. Ich war in der Gruppe B mit Katherine (Year 6 teacher), Patrick (IT teacher) und Parn, der TA im Pod 5/6.
Als erstes fuhren wir zur Bueffelfarm. Alte Kleidung wurde hierbei empfohlen. Die Kinder bekamen ein Heft ausgehaendigt in dem verschiedene Raetsel und Fragen zu allen Aktivitaeten unseres Trips enthalten waren. Eine Frau erzaehlte uns etwas ueber Bueffel und Reis, der hier angebaut wird, sowie die Verarbeitung (nicht der Bueffel, sondern des Reis'). Dann kam ein wenig Aktion ins Spiel. Ein alter Bueffel, der sich nicht einmal bewegen wuerde, wenn ein LKW auf ihn zugerast kommt, wurde vor den Schuelern platziert. Die Frau erklaerte wie man aufsteigen kann und ihr Kollege demonstrierte alles. Eine Variante war das Aufspringen von hinten. Die Schulter, bzw. Gesaesshoehe des Tiers lag bei ungefaehr 1,40m. Einige mutige Jungs haben sich sofort um den Bueffel gescharrt, doch den Anfang machen wollte keiner. So hat der starke Mr.Vincent, dem Angst ein Fremdwort ist, die Initiative getroffen und ist mit ein paar Schritten Anlauf schliesslich auf das Tier gehuepft. Dadurch waren nun alle anderen enthemmt und sprangen einer nach dem anderen auf den Bueffel.
Anschliessend wurden uns die Reisfelder gezeigt. Als weitere Attraktion durften wir mit dem Bueffel durch den Schlamm waten. Ein kleiner Junge namens Jedi ("moege die Macht mit ihm sein") trug ein Kostuem eines Reisbauern aus Nordthailand, also sehr authentisch. Jedoch hatte er damit den Sinn der Veranstaltung komplett verfehlt. Er wollte sein Outfit nicht schmutzig machen und stand die ganze Zeit am Rand, waehrend die Anderen durch den Matsch sprangen. Dann gab es noch einen Schueler, der keinen Spass bei der Aktivitaet verspuehrte. Sie hoerte auf den Namen Melody. Es war so lustig wie sie wild umsich schlug und zappelte als ich sie in den Schlamm werfen wollte. Ich hab es dann doch nicht getan. Jedoch hat von da an immer einen grossen Bogen um mich gemacht.
Das Wetter verschlechterte sich am Nachmittag etwas und es begann zu regnen. Naechster Programmpunkt war der Besuch des Hmong-Village, ein Dorf bewohnt von einem thailaendischen Bergvolk. Die Dorfbewohner zeigten uns, wie sie ihr Geld verdienen. Es gab einen Schmied der Werkzeuge herstellte, doch vermutlich eher nicht zum Verkauf. Ausserdem wurde uns gezeigt, wie Kleidung und andere Artikel aus Hanf produziert werden.
Am Abend erwartete uns ein kurzer Besuch auf dem Nachtmarkt in Chiang Mai, welcher aber fuer uns recht stressig war, da wir in dem ganzen Chaos auf alle Schueler aufpassen mussten.
Ein Bild fuer die Goetter ereignete sich am Abend in dem "Girl Guides Center", in dem wir uebernachteten. Die Schueler sassen in einem grossen Kreis und lauschten Katherine, die Anweisungen fuer den folgenden Tag gab. Waehrenddessen flog ein Riesenkaefer durch den Raum, welcher schnell die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Ein Kaefer, so gross wie meinen Daumen, landete schliesslich ausgerechnet auf dem Oberarm eines Jungen mit dem Namen Peach. Dieser versuchte nun in totaler Erregung durch wildes Oberarm kreisen den Kaefer loszuwerden. Doch der Kaefer blieb sitzen. Nach einer Weile konnte man sich schon fragen, wer hier eher anfaengt mit fliegen: Peach oder der Kaefer. Zum Schluss wurde der aufgeloeste Junge erloest und der Kaefer wurde entfernt. Es ist schon arm, wie man als Lehrer sich auf kosten der Schueler derart amuesiert. Ich lag mit Traenen in den Augen auf dem Boden und mein Bauch tat weh. Ebenso bei Katherine und Patrick. Peach sorgte auch die restlichen Tage fuer viel gute Stimmung und wurde zum Schluss in einer lehrerinternen Abstimmung zum Schueler des Ausflugs gewaehlt.
Die Ernuechterung kam jedoch am Abend, als ich realisierte, dass ich in einem grossen raum mit allen Jungs uebernachten musste, da ich wieder mit Kim am Fuss zusammengebunden wurde.
Da wir Lehrer aber noch ein bisschen draussen rumhingen und warteten bis die Schueler eingeschlafen waren, blieb der erwartete schreckliche Abend aus.
Donnerstag, 2. April 2009
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